Enge Zusammenarbeit von Kotte und der Handwerkskammer Osnabrück zahlt sich aus

Nach monatelanger Entwicklungs- und Erprobungsarbeit feierte der Fachbereich Land- und Baumaschinen des BTZ Osnabrück am 3. Februar einen wichtigen Meilenstein: In der Werkstatt wurden mehrere Modelle der eigens konzeptionierten Lenksysteme in Betrieb genommen, die dem Bildungszentrum der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim ein Alleinstellungsmerkmal auf diesem Gebiet verleihen. Bei der Veranstaltung dankte Kammerpräsident Reiner Möhle drei Partnerunternehmen aus der Landtechnik, die an der Entwicklung mitgewirkt hatten.

 

Bei den Neuentwicklungen handelt es sich zum einen um vollständig zerlegbare Lenksysteme, deren Hydraulik- und Elektronikkomponenten einzeln aufgebaut werden, zum anderen wurde die Technik in zwei Rasenmähertraktoren verbaut. In beiden Fällen handelt es sich um individuelle Sonderanfertigungen, die auf dem Markt nicht erhältlich sind. Für die Umsetzung suchte sich das Team des BTZ Hilfe bei Industrieunternehmen: Zunächst wandte man sich an die Firma Kotte Landtechnik aus Rieste, die sowohl Düngefässer herstellt als auch Traktoren mit der entsprechenden Technik vertreibt. Danach nahmen die Partner Kontakt zu den Unternehmen Case (Traktoren) und Trimble (Lenksysteme) auf und erarbeiteten gemeinsam die Schulungsmodelle in monatelanger Arbeit.

 

HWK-Präsident Möhle würdigte während der Veranstaltung die Zusammenarbeit. „Das zeigt die Innovationskraft des Handwerks: Wir haben mit diesen Modellen einzigartige Voraussetzungen zum Lernen geschaffen, die Auszubildende bestmöglich auf die Zukunft ihres Gewerks vorbereiten. Damit stärken wir das Image der Ausbildungsberufe und qualifizieren die Fachkräfte von morgen.“ Dem stimmte Dr. Stefan Kotte zu: „Die Digitalisierung stellt unsere Branche vor immer neue Herausforderungen. Umso glücklicher können wir uns schätzen, dass wir bei der Entwicklung neuer Systeme auf verlässliche Partner setzen können. Das trägt zum nachhaltigen Erfolg der Unternehmen und der Region bei“, betonte der Geschäftsführer von Kotte Landtechnik.

 

Digitale Lenksysteme gelten als wegweisende Technologien in Land- und Baumaschinen. Mithilfe von GPS-Antennen und einer automatischen Lenkradsteuerung können Traktoren oder Mähdrescher vorher festgelegte Bahnen auf dem Feld schnurgerade und ohne Zutun des Maschinenführers abfahren. Allerdings erfordern diese Systeme auch neues Know-how bei der Einstellung und Wartung. „Den Land- und Baumaschinenmechatronikern kommt somit eine Schlüsselrolle zu, auf die sie in der überbetrieblichen Ausbildung vorbereitet werden“, erklärte BTZ-Geschäftsführer Claus-Dominik Wedeking. Eingesetzt werden die Modelle nun in der überbetrieblichen Ausbildung (ÜBA/ÜLU). Die Entwicklung wurde finanziert über die Förderlinie ÜBS-Digitalisierung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.